und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Autor: Holger Trautmann
Nachlese in Arkadien
Zwei Damen und drei Herren fanden sich am vergangenen Freitag unter dem Motto „Arkadiens Schäfer & andere gute Hirten“ zu einem Lesezirkel ein.
Bukowskis letzter Schnitt
Nachtschicht – Die Gemeinschaft
Ein junger Mann, der mein Interesse bemerkt hatte, bedeutete mir zu warten. Er verschwand im Laden und kam gleich darauf mit einer Karte in der Hand wieder heraus.
„In einer Woche ist es soweit. Wir freuen uns auf dich.“
Sein Lächeln, als er mir die Karte überreichte, war so herzlich und offen, dass es mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Ich sah mir die Karte genauer an.
War es Zufall? Noch während ich las, fuhr mir der Schmerz wie ein Messer in den Kopf.
Mi. 19. Oktober, 19.00 Uhr
Villa Leon, Philipp-Koerber-Weg 1, Nürnberg
Nachtschicht – Kopfschmerzen

Kreisler trat ans Fenster. Mehrere Minuten stand er dort und blickte ohne ein Wort zu sprechen hinaus. Dankbar für die Unterbrechung schloss ich die Augen. Ich begann meine Nasenwurzel zu massieren, in der Hoffnung, den Druck im Kopf etwas zu lindern. Als Kreisler sich wieder um wandte, zog er ein Pillendöschen aus der Tasche und ließ es aufklappen. Es enthielt zwei Tabletten der Sorte, die man besser von Kindern fernhält.
„Gegen die Schmerzen.“
Ich nahm eine davon und betrachtete sie skeptisch.
„Was ist?, fragte Kreisler. „Traust du mir nicht?“
Ehrlich gesagt war mir alles recht, wenn nur die Schmerzen endlich aufhörten. Ich stand auf, um mir ein Glas Wasser zu holen.
„Irgendwelche Risiken und Nebenwirkungen?“
„Sagen wir es so: Was kannst du mit dem Begriff Katharsis anfangen?“
Mi. 19. Oktober, 19.00 Uhr
Villa Leon, Philipp-Koerber-Weg 1, Nürnberg
Men in black – Reloaded
Es war einmal, in den Anfangsjahren dieses turbulenten Jahrhunderts, das Literaturkombinat Heim@. Dieses stellt in gewisser Weise die Keimzelle der Mus[e]en-Lesungen und später des Poetischen Theaters dar, aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Interessant in diesem Zusammenhang ist jedoch, dass schon damals, es muss so um 2007 gewesen sein, schwarz gewandete Autoren des Literaturkombinats auf Literarischer Wandlung durch die Nürnberger Altstadt zogen, um nichts ahnende Bürger an ausgewählten Plätzen schonungslos mit Lyrik zu konfrontieren. Rückblickend muss ich sagen, es war eine großartige Idee, es war ein Riesenspaß – nur hielt sich der Zuspruch der derart beglückten Nürnberger in engen Grenzen.

Mit entsprechend gedämpften Erwartungen traten wir deshalb am 24. September zu den Stadt(ver)führungen an, um gemeinsam mit allen, die da kommen wollten, die „Macht der Worte“ (genauer, der Lyrik) rund um den Hauptmarkt zu erproben. Das Konzept war geblieben, wir trugen alle schwarz und mit Michael Lösel war neben mir noch ein weiteres Kombinatsmitglied mit von der Partie. Das Interesse des Publikums hat uns dann aber ziemlich überrascht: Geschätzt 50 Leute machten sich an diesem Abend mit uns auf den Weg.
Die Zeiten ändern sich.
Was Sie schon immer über Heimat wissen wollten…
…erfahren Sie in diesem kenntnisreichen Artikel, der außerdem die Premiere von „Heimat & andere Déjà-vus“ bespricht. Schade finde ich es freilich, dass sowohl die Inszenierung wie auch die Leistung der Darsteller nur wenig Aufmerksamkeit erfahren, denn die hatten es in sich. Aber glauben Sie nicht alles was Sie lesen, überzeugen Sie sich bei einem der kommenden Termine selbst: 2., 16. und 30. Oktober/13. und 27.November 2016, jeweils 16:00 Uhr.
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Heimat & andere Neuigkeiten
Mit urlaubsbedingter Verspätung, aber noch vor der Premiere am 18. September, hier ein Artikel über das neue Stück des Poetischen Theaters.
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Ein Probenwochenende
Am 18. September feiert das neue Stück des Poetischen Theaters, Heimat & andere Déjà-vus, seine Premiere im Stadtmuseum Fembohaus. Entsprechend gehen auch die Proben in ihre heiße Phase.
Sechs Personen auf der Suche nach einem Dach über dem Kopf, einer neuen Heimat oder mit dem festen Willen, ihre Erinnerungen zu verteidigen treffen im Fembohaus aufeinander. Um ihre Geschichte auf die Bühne zu bringen, zogen wir uns am vergangenen Wochenende in die Abgeschiedenheit eines Schrebergartens zurück.
Während die Nachbarn ihren Rasen mähten und Grillfleisch auflegten, konsumierten wir literweise Kaffee und rangen mit Fragen nach dem richtigen Stellungsspiel und psychologischer Plausibilität. Ein hartes Stück Arbeit, aber gleichzeitig ist es immer wieder faszinierend zu sehen, wie sich Figuren und Ereignisse, die man schriftlich fixiert zu haben glaubte, im Lauf des Spiels entwickeln.
So hatten wir am Sonntag Abend nicht nur ein Schlafdefizit zu beklagen, sondern auch einen Eindruck gewonnen, was uns und die Zuschauer am 18. September erwartet.
Und es begab sich also, dass sechs Wanderer an die Tür dieses Hauses klopften, in der Hoffnung hier Heimat zu finden. Sechs Wanderer mit leeren Beuteln, doch willens, das Beste daraus zu machen, eine Wohngemeinschaft zu gründen:
Bukowskis letzter Schnitt in Lauf
Auch schlechte Presse mag in gewisser Weise gute Presse sein – ich finde dennoch die gute besser. Ein Artikel aus der Pegnitz-Zeitung über „Bukowskis letzter Schnitt“ am 5. August im Industriemuseum Lauf.
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